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Laufzeitverlängerung für Griechenland – ein Schuldenschnitt aus Anlegersicht

16. Mai 2014

Griechenland braucht, darüber herrscht große Einigkeit, Entlastung bei seinen Schulden. Die „schwäbische“ Variante des Hungerns düfte immer weniger mehrheitsfähig sein in Europa, zumal ein erneuter Schock bei der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage aus konjunktureller Sicht alles andere als wünschenswert ist.

Diskutiert wird nun eine Verlängerung der Laufzeit der Kredite an Athen, im Gespräch sind 50 Jahre. Was das für Schuldner bedeuten würde, hat die DZ Bank ausgerechnet: „Unsere Berechnungen zeigen, dass die Verlängerung der Kreditlaufzeit von durchschnittlich 24 auf 50 Jahre den gleichen Barwertvorteil für Griechenland aufweist, als wenn man die Laufzeiten unverändert ließe, aber den Kreditnominalbetrag um ca. 23% reduzierte. Gewährte man Griechenland außerdem einen Zinsvorteil in Höhe von 50 Basispunkten, entspräche dies sogar einer Herabsetzung des Kreditnominalwertes von ca. 40%.“ Also: Eine Laufzeitverlängerung auf 50 Jahre entspräche einem Haircut von 23 Prozent. Ein Schuldenschnitt durch die Hintertür.

Weiter heißt es in der dieser Tage veröffentlichen Studie der Bank: „Der Barwert der griechischen Gesamtverbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen in Höhe von gegenwärtig 194% des BIP ließe sich durch die angedachten Erleichterungen auf 174% reduzieren, wohingegen die aktuelle Schuldenstandsquote – anders als bei einer Herabsetzung des Kreditnominalbetrages – hiervon unberührt und damit auf Rekordniveau bliebe.“

(Stefan Schaaf, Mai 2014)

 

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