Sauberer Wurf, Ben!
Das war der spielentscheidende 3-Punkte-Wurf in der letzten Spielminute. Ben Bernanke, Ökonom, Basketballfan und Noch-US-Notenbankpräsident hat alles richtig gemacht: Auf seiner wohl letzten Pressekonferenz als Fed-Boss verkündet er die Trendwende in der US-Geldpolitik. Die Fed wird weniger Anleihen kaufen. Das ist gewiss noch keine Straffung, aber dieses Tapering ist der Einstieg in eine normalere Geldpolitik.
Das Tapering gilt den Finanzprofis als Zeichen für die Erholung der US-Wirtschaft. Man kann es an den Aktienmärkten ablesen. Und am Goldpreis, der weiter abstürzt: Wäre die Aktienrally der Hoffnung auf billiges Geld geschuldet – die Fed wird wohl vor 2015 nicht die Zinsen erhöhen – dann wäre der Goldpreis gestiegen. Dass Dax und Gold wieder gegeneinander laufen, ist ein weiteres Zeichen der Normalisierung.
Bernanke hat es geschafft, den Märkten die Zuversicht einzuimpfen. Als er im Frühsommer erstmals über Tapering redete, brachte er die Märkte in Aufruhr. Die Jungs an den Screens brauchten halt ein wenig Zeit um nachzudenken was Tapering wirklich bedeutet. Jetzt haben sie verstanden, dass dies gar keine schlechte Sache ist.
Eine feine Kommunikationsstrategie der Fed. Die hatte sie scheinbar im Spiel in den Rückstand gebracht. Aber mit seinem 3-Punkte-Wurf hat Ben das Ding gedreht. Und das spätere Bild seiner Amtszeit geprägt: Er hat die zweite große Depression verhindert und den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik rechtzeitig eingeleitet. Glückwunsch!
(Stefan Schaaf, Dezember 2013)
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